Möller-Leimkühler AM | ||
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Psychosoziale Determinanten männlicher Aggression und Gewalt Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2010; 11 (2): 70-77 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen
Keywords: Aggression, Mann, Psychiatrie Männliche (physische) Aggression und Gewalt sind multikausale Phänomene, die nur interdisziplinär verstanden werden können. In diesem Beitrag werden wichtige Ergebnisse aus der Geschlechtsrollen-, Sozialisations- und Desintegrationsforschung dargestellt, die erklären, warum insbesondere junge Männer gewalttätig werden und sich gewaltaffinen Gruppen anschließen. Eine Kombination von Risikofaktoren wie Männlichkeitsideologien, Gewalterfahrungen in der Kindheit, Sozialisationsdefizite, Konsum von Mediengewalt und soziale Anerkennungsdefizite trägt zur Gewaltbereitschaft männlicher Jugendlicher bei. Funktionen von Gruppengewalt liegen sowohl in individuellem Machtund Statusgewinn bzw. der Kompensation bedrohter männlicher Identität als auch der Kompensation unerfüllter Bindungsbedürfnisse. Der Beitrag schließt mit einer vorläufigen Antwort auf die Frage, warum Männer gewalttätiger sind als Frauen. |