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Böhmer A et al.  
Das "Kremser Modell": Erfolgreiches Disease-Management zur Betreuung von Patienten mit Herzinsuffizienz

Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2011; 18 (9-10): 299-306

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Abb. 1: Kremser Modell Abb. 2: Prognoserelevante Medikamente Abb. 3: NYHA-Stadium - LVEF Abb. 4: Device-Indikation



Keywords: DeviceDisease-ManagementHerzinsuffizienzHerzinsuffizienzambulanzKremser ModellTele-NurseTelemonitoring

Die Prävalenz der chronischen Herzinsuffizienz nimmt zu, häufige Krankenhausaufnahmen und lange Krankenhausaufenthalte aufgrund von kardialen Dekompensationen verursachen steigende Kosten. Das vorliegende Projekt hatte das Ziel zu prüfen, wie sich ein Disease-Management-Programm im Sinne einer intensivierten Betreuung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz in einer Ambulanz mit Telemonitoring auf medizinische und ökonomische Parameter auswirkt. Es wurden insgesamt 200 Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz (LVEF < 40 %) aus dem Einzugsgebiet des LK Krems in das Projekt eingeschlossen. Die Interventionsgruppe durchlief eine 6-monatige Betreuungsphase. Die Interventionsgruppe erhielt eine aufwendige Schulung, Untersuchungen, eine schrittweise Medikamentenaufdosierung möglichst auf die empfohlenen Zieldosen, regelmäßige ambulante Kontrollen im Krankenhaus sowie telefonische Betreuung durch die Tele-Nurse zur Evaluierung auftretender Probleme und zur Kontrolle von Verträglichkeit und regelmäßiger Einnahme der vorgeschriebenen Medikamente. Die Kontrollgruppe wurde wie bisher an die niedergelassenen Hausärzte und Internisten mit der Empfehlung einer guidelinekonforme Aufdosierung der Herzinsuffizienzmedikamente rücküberwiesen. Alle Patienten (Intensiv- und Kontrollgruppe) wurden nach 6 Monaten re-evaluiert, die Aufteilung in Betreuungs- und Kontrollgruppe war 2:1. Insgesamt zeigte sich eine durch alle erhobenen Parameter untermauerte erhebliche Verbesserung der Lebensqualität in der Betreuungsgruppe. Die LVEF ist in der Interventionsgruppe im Unterschied zur Kontrollgruppe signifikant angestiegen. Des Weiteren zeigt sich eine erhebliche Verbesserung der Qualität der medikamentösen Versorgung der Patienten in der Interventionsgruppe. Es konnte der durchschnittliche Erreichungsgrad der prognoserelevanten Medikamente (ACEHemmer, Betablocker) auf knapp 90 % (im Vergleich zu 60 % in der Kontrollgruppe) gesteigert werden. Durch eine Reduktion der Anzahl an Wiederaufnahmen bzw. Reduktion der Belegstage bei Wiederaufnahme konnte eine erhebliche Kosteneinsparung in der Interventionsgruppe nachgewiesen werden. Zusammenfassend führt die intensivierte Betreuung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zu einer wesentlichen Besserung der Lebensqualität sowie auch objektiver medizinischer Parameter und bringt gleichzeitig eine Kostenersparnis. Dieses im LK Krems erprobte Modell könnte nun in Niederösterreich auf weitere Krankenanstalten ausgerollt werden.
 
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