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Martinek M et al.  
Monitoring bei Vorhofflimmern

Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2011; 18 (3-4): 72-75

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Keywords: Holterimplantierbarer Loop-RecorderKardiologieRhythmologie

Einleitung: Obwohl Vorhofflimmern (VHF) die absolut häufigste Arrhythmie im höheren Lebensalter darstellt, unterschätzen epidemiologische Daten immer noch die Prävalenz der Erkrankung, da adäquate Monitordaten aus größeren Populationen fehlen. Symptomatisches VHF ist nur die Spitze des Eisbergs, da VHF-Episoden in bis zu 90 % asymptomatisch verlaufen. Um dieser großen Anzahl asymptomatischer Episoden und der resultierenden Morbidität (Insult, Herzinsuffizienz) und Mortalität Herr zu werden, ist der Einsatz verbesserter Monitoringtechnologien in einer größeren Patientengruppe mit erhöhtem Risiko zu fordern. Nicht-invasives Monitoring: Hier stehen für das Monitoring von VHF-Standard-EKG, Holter- EKGs, Eventrecorder oder transtelefonisches Monitoring zur Verfügung. Ein Großteil der Diagnostik wird aktuell mit einzelnen EKGs oder kurzen Monitoringperioden (24–48-Stunden-Langzeit- EKG) durchgeführt, da die Kapazität an längeren Holter-Methoden über 7–30 Tage sehr beschränkt ist. Neuere Methoden könnten hier die Kapazitäten durch automatische Detektionsalgorithmen und „Outsourcing“ aus dem Krankenhaus erhöhen. Invasives Monitoring: Als Goldstandard für das Monitoring von VHF sind sicherlich implantierte Schrittmacher- oder ICDAggregate mit entsprechender Möglichkeit zur Vorhofarrhythmiedetektion anzusehen. Über die Daten dieser Geräte konnten wertvolle, neue Erkenntnisse über Symptomatik, Akut- und Langzeitverlauf sowie Effizienz verschiedener Therapien gewonnen werden. Für Patienten ohne Indikation zur Device-Therapie stehen seit Kürzerem implantierbare Loop-Recordersysteme mit speziellen Softwarealgorithmen zur atrialen Arrhythmiedetektion als permanente Überwachungsmöglichkeit zur Verfügung. Erste Studiendaten ergaben eine durchaus beachtliche Sensitivität von 96,1 % bei einer Spezifität von 85,4 % für die Vorhofflimmerdetektion. Zusammenfassung und Zukunftsperspektiven: Für eine korrekte Diagnostik und nachfolgende therapeutische Entscheidungen sind ausgedehnte Holter-Aufzeichnungen bei Vorhofflimmern unverzichtbar. Neue, nicht-invasive Systeme können das „Outsourcing“ arbeitsintensiver Holter-Auswertungen aus dem Krankenhausbereich mit potenzieller Erhöhung der Kapazitäten für längere Holter- Aufzeichnungen und bessere Aufzeichnungsergebnisse ermöglichen. Subkutan implantierbare Systeme mit automatischer Vorhofarrhythmiedetektion stellen eine neue Möglichkeit zur Langzeit-Rhythmusüberwachung dar, mit der nicht nur die Effektivität verschiedener Therapien objektiv evaluiert werden, sondern potenziell in Zukunft auch die Therapie selbst gesteuert werden kann.
 
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