Einfluss der Prävalenz
Abbildung 1: Beispiel zum Einfluss der Prävalenz auf die Vorhersagewerte eines Tests. Ein serologischer COVID-19-Kit hat gemäß Packungsbeilage eine Sensitivität von 98 % und eine Spezifität von 97 %. Unter der hypothetischen Annahme, dass in der österreichischen
Bevölkerung (n = 8.822.000) bereits 100.000 Personen infiziert wurden (Prävalenz = 1,1 %) und der Test lückenlos flächendeckend angewendet wird, liefert der Test 2000 falsch negative und 261.660 falsch positive Ergebnisse. Der PPW unter Berücksichtigung der zugrundeliegenden Prävalenz beträgt in diesem Beispiel lediglich 27 %. Das bedeutet, dass statistisch gesehen der einzelne Patient (ohne Kenntnis der klinischen Vortestwahrscheinlichkeit) bei einem positiven Testergebnis nur mit 27%-iger Wahrscheinlichkeit tatsächlich infiziert ist bzw. war. Der NPW ist aufgrund der niedrigen Prävalenz mit > 99 % sehr gut. © C. Irsara
NPW: negativ prädiktiver Wert, PPW: positiv prädiktiver Wert, Präv. = Prävalenz, Sens. = Sensitivität, Spez.= Spezifität.
Keywords:
COVID-19,
Kardiologie,
Labordiagnostik,
Prävalenz,
SARS-CoV-2,
Schema,
Test,
Vorhersagewert