Schroth G et al. | ||||||||||||||||
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Interventionelles Management des Schlaganfalls Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2013; 14 (4): 163-172 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen
Keywords: endovasale Therapie, interventionelle Neuroradiologie, Neurologie, Penumbra, Schlaganfall, Stent-Retriever Die intravenöse Thrombolyse ist eine gesichert wirksame Behandlung des akuten Schlaganfalls innerhalb der ersten 4,5 Stunden, wobei der durchschnittliche Schweregrad von NIHSS 9, für den diese Aussage gilt (ECASS 3), als mittelgradig einzustufen ist. Schwere Schlaganfälle mit NIHSS-Scores ≥ 12 sind in der Regel durch einen Verschluss großer hirnversorgender Gefäße und große Thromben verursacht, die sich durch intravenöse Thrombolyse kaum rekanalisieren lassen. Zur Wiedereröffnung von Verschlüssen der A. carotis interna, A. cerebri media und A. basilaris stehen der interventionellen Neuroradiologie neue Techniken zur Verfügung, mit denen die Gefäße schonend in kurzer Zeit in 80–90 % rekanalisiert werden können. Im Gegensatz zur ersten Generation der Merci- und Penumbra-Rekanalisationssysteme, die von erfahrenen Schlaganfallzentren nie eingesetzt wurden, stehen mit Stent-Retrievern und Aspiration durch großlumige flexible Katheter jetzt Instrumente zur Verfügung, mit denen der Thrombus en bloc und ohne Zerstörung der Kollateralen aus der Hirnzirkulation entfernt werden kann. Diese moderne, bildgesteuerte, mikrochirurgische endovasale Behandlung geht mit einer deutlichen Reduktion von Behinderungen nach schweren Schlaganfällen einher. |