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Physikalische Grundlagen der extrakorporalen Stoßwellentherapie Journal für Mineralstoffwechsel & Muskuloskelettale Erkrankungen 2004; 11 (4): 7-18 Volltext (PDF) Summary Abbildungen Keywords: ESWT, extrakorporale Stoßwelle, Orthopädie, Therapie Extrakorporal erzeugte Stoßwellen wurden erstmals 1980 zur Zertrümmerung von Nierensteinen eingesetzt und sind seitdem zur Methode der Wahl bei den meisten Steinen in Niere und Harntrakt geworden. Neben der Anwendung in der Lithotripsie werden Stoßwellen seit den 1990er Jahren zunehmend für eine Reihe von Indikationen im muskuloskelettalen Bereich mit Erfolg angewendet. Stoßwellen sind eine Form mechanischer Energie, die ohne Verletzung der Körperoberfläche durch die Haut in den Körper eingeleitet und in vorherbestimmten Tiefen zur Wirkung gebracht werden können. Erzeugt werden Stoßwellen in der Medizin durch elektrohydraulische, piezoelektrische oder elektromagnetische Verfahren. Je nach Anwendungsbereich wird die Energie mit Hilfe von akustischen Linsen oder Reflektoren fokussiert und mit Hilfe von bildgebenden Verfahren auf Zielgebiete im Körper gerichtet. Zur Charakterisierung der Stoßwellenfelder werden die Parameter Druck, Energie, Energieflußdichte und verschiedene Definitionen für die Fokus- und Behandlungszone verwendet. Neben der mechanischen Kraftentfaltung an akustischen Grenzflächen wird auch im Gewebe Kavitation erzeugt, die sekundär zu nadelstichartigen Belastungen von Grenzflächen führt. Auf Grund dieser Krafteinwirkungen sind einerseits Fragmentationseffekte an spröden Materialien (z. B. Nierensteine) oder auch stimulierende Effekte wie Erzeugung von Aktionspotentialen an Nervenzellen und biologische Reaktionen durch Freisetzung verschiedener Stoffe zu verzeichnen. Obwohl speziell die biologischen Wirkungsmechanismen weitgehend unbekannt sind, wird die Stoßwellentherapie erfolgreich zur Steigerung der Blutversorgung und von Stoffwechselprozessen eingesetzt. Letztendlich werden darüber dauerhafte Heilungsprozesse angeregt. |