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BeckC et al.  
Hypophosphatasie - aktuelle Diagnostik und Therapie

Journal für Mineralstoffwechsel & Muskuloskelettale Erkrankungen 2009; 16 (3): 116-122

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Abb. 1a-c: Hypophosphatasie Abb. 2a-b: Hypophosphatasie Abb. 3a-b: Hypophosphatasie Abb. 4: Hypophosphatasie



Keywords: DiagnostikHypophosphatasieMineralstoffwechselTherapie

Die Hypophosphatasie (HP) ist eine seltene, autosomal rezessiv vererbte Erkrankung des Knochenstoffwechsels mit verminderter Aktivität der gewebeunspezifischen alkalischen Phosphatase (TNSAP) und Akkumulation von nicht abgebauten Stoffwechselprodukten. Sie ist charakterisiert durch eine generelle Störung der Knochenmineralisation mit nachfolgenden Knochendeformitäten, Frakturen oder auch chronischer nicht bakterieller Osteomyelitis. Nierenbeteiligung mit Nephrokalzinose, Zahnveränderungen bzw. vorzeitiger Zahnverlust, des weiteren Kraniosynostosen sind bekannt. Kürzlich konnten wir zeigen, dass der klinische Phänotyp der infantil-juvenilen Form unter anderem durch Entzündung von Gelenken und Knochen beeinflusst wird. Der genaue Pathomechanismus, der zur Zellaktivierung mit resultierender Knochenentzündung und Gewebsdestruktion führt, ist noch nicht endgültig geklärt. Nach dem aktuellen Stand der Forschung scheinen akkumulierende Kalziumpyrophosphatkristalle, die zur Aktivierung von Rezeptoren des angeborenen Immunsystems und nachfolgend verschiedener komplexer inflammatorischer Signalkaskaden führen, hierbei eine entscheidende Rolle zu spielen. Die Diagnosesicherung erfolgt mithilfe laborchemischer Analysen, genetischer Testung und radiologischer Bildgebung. Gerade aufgrund der Vielseitigkeit der möglichen klinischen Symptome ist eine enge Anbindung an ein mit HP-Patienten erfahrenes Zentrum mit multidisziplinärer Betreuung (Pädiatrie, Radiologie, Orthopädie, Neurochirurgie, Kieferorthopädie und Parodontologie, desweiteren Physiotherapie und Ernährungsberatung) von entscheidender Bedeutung. Da derzeit kurative Therapien, z. B. eine Enzymersatztherapie, noch nicht evaluiert sind, stehen aktuell symptomatische Therapieansätze im Vordergrund der Behandlung.
 
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