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Heiss W-D  
Kritische Mangelperfusion als wichtigster pathophysiologischer Faktor für die Behandlung des ischämischen Insults

Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2002; 3 (1): 8-21

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Abb. 1: Gehirn - Perfusion Abb. 3: Gehirn - Perfusion Abb. 4: Gehirn - Perfusion Abb. 5: Gehirn - Perfusion Abb. 6: Gehirn - Perfusion Abb. 7: Gehirn - Perfusion Abb. 8: Gehirn - Perfusion Zum letzten Bild



Keywords: ischämischer InsultMangelperfusionNeurologieThrombolyse

Die Verminderung der Blutversorgung von Arterien des Gehirns als Ursache des Schlaganfalls führt zu plötzlich eintretenden funktionellen Ausfällen, bei längerem Bestehen zu irreversiblen neurologischen und morphologischen Defekten. Für das funktionell gestörte, aber morphologisch noch intakte Gewebe - die Penumbra - besteht die Möglichkeit der Erholung, wenn die Durchblutung innerhalb einer kurzen Zeitspanne - dem therapeutischen Fenster - wieder auf ein ausreichendes Niveau angehoben wird. Die Identifikation von irreversibel geschädigtem ischämischem Gewebe und dessen Differenzierung von der nur funktionell gestörten Penumbra ist für die Einleitung erfolgversprechender therapeutischer Maßnahmen von entscheidender Bedeutung. Dies kann durch funktionelle bildgebende Verfahren erfolgen, wobei der Positronenemissionstomographie (PET) zur Quantifizierung von Durchblutung und Energiestoffwechsel und zur Darstellung der Benzodiazepinrezeptoren als Marker der neuronalen Integrität eine besondere wissenschaftliche Bedeutung zukommt. Damit konnten in den ersten Stunden nach Insult mehr als 50 % des endgültigen Infarkts dem bereits irreversibel geschädigten Gewebe und 20 % der Penumbra zugeordnet werden. Nur ein relativ kleiner Anteil - etwa 12 % des endgültigen Infarkts - betraf Gewebe, das in den ersten Stunden ausreichend perfundiert war. Der raschen Reperfusion kommt somit in der Therapie des Schlaganfalls die größte Bedeutung zu, während Maßnahmen, die mit biochemischen, molekularen oder entzündlichen Noxen interferieren sollen, bisher klinisch nicht erfolgreich waren. Die Effizienz der Reperfusionstherapie durch systemische Thrombolyse wurde in kontrollierten Studien unter Beweis gestellt; auch die breitere Anwendung in der klinischen Routinebehandlung ist bei Berücksichtigung der Ein- und Ausschlußkriterien ohne vergrößertes Risiko möglich, wobei die Erfolgsraten mit den Studienergebnissen vergleichbar sind.
 
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