Omega-3-Fettsäuren (77 Abbildungen)
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Abbildung 0
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Plötzlicher Herztod – Inzidenz in MONICA Augsburg
Abbildung 1: Die Daten des MONICA-Registers Augsburg erlauben eine Hochrechnung der atersstandardisierten Inzidenz des Plötzlichen Herztodes auf 123 Fälle pro Jahr und 100.000 Einwohner (35 – 64 Jahre) in Deutschland für Männer und 36 Fälle für Frauen. Personen, die einen PHT erlitten, waren im Durchschnitt älter als Myokardinfarkt-Patienten (Männer 63,2 ± 0,3 vs. 59,3 ± 0,3 Jahre, Frauen 66,6 ± 0,3 vs. 64,8 ± 0,3 Jahre) und der Anteil Verwitweter, Geschiedener und Lediger lag deutlich über dem der Infarktpatienten (Männer 20 % vs. 13 %, Frauen 68 % vs. 45 %). Eine kardiovaskuläre oder Diabetes-Anamnese wurde in 90 % der PHT- und 80 % der MI-Fälle gestellt. Auffällig ist, dass 75 % der am PHT Verstorbenen, aber nur 54 % der Männer und 46 % der Frauen mit Myokardinfarkt unter kardiovaskulärer Medikation standen. Es scheint, dass die bisherige Standardmedikation hinsichtlich des PHT im Vergleich zum Myokardinfarkt einen geringeren protektiven Effekt aufweist.
Löwel H Engel S, Hörmann A et al.: Akuter Herzinfarkt und plötzlicher Herztod aus epidemiologischer Sicht. Intensivmed 1999; 36: 652 - 661
Keywords: Diagramm,
MONICA-Studie,
Omacor,
plötzlicher Herztod,
Solvay Pharma GesmbH
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Plötzlicher Herztod – Demographische Risikofaktoren
Abbildung 2: Im Langzeit-Follow-Up der Paris Prospective Study I wurden die demographischen Daten von 7746 Männern ohne KHK mit der Inzidenz von Plötzlichem Herztod und Myokardinfarkt korreliert.
Die multivariate Analyse wies Diabetes und PHT bei mindestens einem Elternteil als unabhängige und hochsignifikante Prädiktoren des Plötzlichen Herztodes bei den Probanden aus. Zudem wurde eine enge Korrelation zwischen dem Alter der Eltern zum Zeitpunkt des PHT, und dem der Nachkommen, die dasselbe Schicksal erlitten, festgestellt.
Jouven X, Desnos M, Guerot C et al.: Predicting sudden death in the population – The Paris Prospective Study I. Circulation 1999; 1978 – 1983
Keywords: Demographie,
Diagramm,
Omacor,
plötzlicher Herztod,
Solvay Pharma GesmbH
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Plötzlicher Herztod – Inzidenz in den USA 1989 – 1998
Abbildung 3: Die Erhebung von Zheng et al. auf Basis der Totenscheine aller verstorbenen US-Bürger > 35 Jahren und einer Definition des Plötzlichen Herztodes als alle Todesfälle mit kardialer Ursache außerhalb des Krankenhauses, in der Notaufnahme oder "Death on arrival" (ICD 9 Nr. 390 – 398, 402, 404 – 429) ergab für das Jahr 1998 einen Anteil des PHT von 63 % an der Gesamtzahl kardial bedingter Todesfälle. Die Todesursachenstatistik des Statistischen Bundesamtes für 1999 weist 406.238 Todesfälle aufgrund von Erkrankungen des Kreislaufsystems aus. Davon sind 57,7 % kardialer Ursache (Herzinsuffizienz u.a. [ICD-10 I50 und I51]: 14,6 %, sonstige ischämische Herzkrankheiten [ICD-10 I24 bis I25]: 24,1 %, Myokardinfarkte [ICD-10 I21 und I22]: 19,0 %). Dies entspricht 234.400 Todesfällen. In Deutschland würde daher bei einem Anteil von 63 % für den Plötzlichen Herztod eine Gesamtzahl von 147.672 Fällen im Jahre 1999 ableitbar sein. Konservativere Schätzungen gehen von etwa 100.000 Fällen von Plötzlichem Herztod pro Jahr in Deutschland aus.
Zheng Z J, Croft J B, Giles W H, et al.: Sudden cardiac death in the United States, 1989 to 1998. Circulation 2001; 104: 2158-2163
Keywords: Omacor,
plötzlicher Herztod,
Solvay Pharma GesmbH,
Statistik,
USA
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Plötzlicher Herztod – Inzidenz - Inzidenz des Plötzlichen Herztodes in verschiedenen populations-basierten Studien
Abbildung 4: Die Inzidenz des Plötzlichen Herztodes in Industrieländern außerhalb der USA belegt den hohen Anteil an der Gesamtzahl kardiovaskulärer Todesfälle. In allen Studien stieg die Inzidenz mit zunehmendem Alter, wobei sie in allen Altersgruppen bei Männern höher lag als bei Frauen.
de Vreede-Swagemakers JJ et al.: Out-of-hospital cardiac arrest in the 1990s: a population-based study in the Maastricht area on incidence, characteristics and survival. J Am Coll Cardiol 1997; 30: 1500 – 1505
WHO Tech Report Series 726. WHO Scientific Group Report: Sudden cardiac death, 1985
Demirovic J, Kozarevic D, Mc Gee D: Predictability of sudden death. The Yugoslavia Cardiovascular Disease Study. Eur Heart J 1985; 57 (Abstract)
Salonen J T: Primary prevention of sudden coronary death: a community-based programm in North Karelia, Finland. Ann New York Acad Sci 1982; 382: 423 - 437
Keywords: Omacor,
plötzlicher Herztod,
Solvay Pharma GesmbH,
Studie
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Plötzlicher Herztod – Zeitliche Trends - Altersverteilung des Plötzlichen Herztodes in den USA
Abbildung 5: Der Anteil des Plötzlichen Herztodes an der Gesamtzahl koronar bedingter Todesfälle nimmt mit zunehmendem Alter ab. Hingegen stieg der Anteil des Plötzlichen Herztodes insgesamt zwischen 1989 und 1998 um 12,4 % von 56,3 % auf 63,9 %. Der Anteil des Plötzlichen Herztodes an den kardialen Todesursachen zeigt in den USA im Gegensatz zu den europäischen Studien keine geschlechtsspezifischen Unterschiede (Männer 62,9 %, Frauen 63,8 %). Die Inzidenz des Plötzlichen Herztodes nahm über die Dauer der Erhebung (1989 bis 1998) bei Männern aller Altersgruppen ab. Bei Frauen ließ sich derselbe Trend in abgeschwächter Form beobachten; eine Ausnahme bildeten junge Frauen zwischen 35 und 44 Jahren, bei denen der PHT um 21,1 % zunahm.
Zheng Z J, Croft J B, Giles W H, et al.: Sudden cardiac death in the United States, 1989 to 1998. Circulation 2001; 104: 2158-2163
Keywords: Alter,
Diagramm,
Omacor,
plötzlicher Herztod,
Solvay Pharma GesmbH,
Statistik,
USA
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Plötzlicher Herztod – Zugrundeliegende Erkrankungen - Klassifizierung der Todesursachen bei Plötzlichem Herztod anhand des Totenscheins
Abbildung 6: Die statistische Erfassung des Plötzlichen Herztodes auf Basis von Totenscheinen ist bisher die einzige Möglichkeit, die Inzidenz in der Gesamtbevölkerung einzuschätzen. Insbesondere lässt sich so nachweisen, das trotz der Erfolge bei der Senkung der prä- und intrahospitalen Mortalität der Plötzliche Herztod noch immer eine große Herausforderung für die öffentliche Gesundheitsvorsorge ist. Da die auf dem Totenschein festgehaltenen Befunde nicht validiert wurden, ist anzunehmen, dass häufigere Ursachen (Herzinfarkt) eher über- und seltene Befunde eher unterrepräsentiert sind. Dennoch haben retrospektive Überprüfungen der Angaben auf Totenscheinen eine hohe Übereinstimmung mit den tatsächlichen Todesursachen belegt.
Zheng Z J, Croft J B, Giles W H, et al.: Sudden cardiac death in the United States, 1989 to 1998. Circulation 2001; 104: 2158-2163
Keywords: kardiale Erkrankung,
Omacor,
plötzlicher Herztod,
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Todesursache
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Anteil ausgewählter Todesursachen in Deutschland 1999
Abbildung 7: Ungefähr die Hälfte aller Todesfälle in Deutschland sind auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Den größten Anteil hieran stellen Herzinfarkt und Plötzlicher Herztod. So verstarben 1999 in Deutschland über 70.000 Menschen an einem Herzinfarkt und etwa 118.000 am Plötzlichen Herztod. Bei einer Gesamthäufigkeit von 250.000 bis 300.000 Infarkten pro Jahr bedeutet dies aber auch, dass mehr als zwei Drittel aller Herzinfarkt-Patienten noch eine zweite Chance erhalten. Nach einem überstandenen Herzinfarkt kann durch Lebensstiländerungen und konsequente Medikamenteneinnahme viel getan werden, um die Lebensdauer und –qualität zu erhöhen.
Statistisches Bundesamt, Fachserie 12, Reihe 4, 1999
Müller-Nordhorn J, Arntz H-R, Löwel H et al.: The epidemiology of sudden cardiac death. Herzschr. Elektrophys 2001; 12: 3-8
Keywords: Deutschland,
Frau,
Mann,
Omacor,
Solvay Pharma GesmbH,
Statistik,
Todesursache
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Myokardinfarkt – Inzidenz
Abbildung 8: In der Region Augsburg wurden im Rahmen der MONICA-Erhebung der WHO die von 1985 bis 1995 aufgetretenen Herzinfarkte erfasst. Seit 1995 wird dieses Projekt im Rahmen der kooperativen Gesundheitsforschung in der Region Augsburg (KORA) weitergeführt. Im Erhebungszeitraum nahm die Inzidenz von Re-Infarkten bei Männern kontinuierlich um etwa 2 % pro Jahr ab, die Reduktion der Erstinfarkt-Inzidenz war weitaus schwächer ausgeprägt. Die Erstinfarktrate bei Frauen sank über den gesamten Beobachtungszeitraum (-5 %) nur unwesentlich, eine Beobachtung, die mit der Zunahme des Rauchens bei Frauen korrelierte. Die Reinfarktrate nahm hingegen bei Frauen, ebenso wie bei Männern, um jährlich etwa 2,5 % ab.
Lukitsch D, Schuler A, Pitschi P et al.: Das Herzinfarkt-Risiko in der Bevölkerung – MONICA/KORA Herzinfarktregister Augsburg 1985 – 1997. http://www.herzschlag-info.de/01-himorb.html
Keywords: Diagramm,
Frau,
Mann,
MONICA-Studie,
Myokardinfarkt,
Omacor,
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Myokardinfarkt – Mortalität in Deutschland - Entwicklung der Mortalität bei akutem Myokardinfarkt (ICD 410) nach Altersgruppen in Deutschland
Abbildung 9: Die Sterbeziffer (relative Häufigkeit der Todesfälle) für den akuten Myokardinfarkt sinkt seit 1979 für nahezu alle Altersgruppen in Deutschland. Gegen den Trend entwickelt sich die Altersgruppe der bis 40-jährigen, die seit Einbeziehung der neuen Bundesländer in die Datenerhebung 1990 einen starken Anstieg verzeichnete und seitdem weitestgehend gleich bleibt. Ebenso stagniert die Sterblichkeit der über 80-Jährigen auf relativ hohem Niveau.
Bruckenberger E: Herzbericht 2001 mit Transplantationschirurgie – 14. Bericht des Krankenhausausschusses der Arbeitsgemeinschaft der obersten Landesgesundheitsbehörden der Länder (AOLG)
Keywords: Deutschland,
Diagramm,
Mortalität,
Myokardinfarkt,
Omacor,
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Myokardinfarkt – Mortalitätssenkung in klinischen Registern
Abbildung 10: In den an bundesweiten Herzregistern (MIR-I und –II, MITRA-I und –II, ACOS) teilnehmenden Kliniken konnte in den letzten sieben Jahren die intrahospitale Mortalität von 16,2 auf 9,6 % gesenkt werden. Die relative Mortalitätsreduktion betrug 46 %. Damit liegt die intrahospitale Sterblichkeit von Myokardinfarkt-Patienten in Register-Krankenhäusern deutlich unter der im Bundesdurchschnitt beobachteten.
Gitt A K, Schiele R, Wienbergen H et al.: Adherence to Guidelines for the Treatment of Acute ST-Elevation Myocardial Infarction in Clinical Practice in Germany - Association with a Relative 40% Reduction of Hospital Mortality between 1994 and 2001: Results of MITRA, MIR, and ACOS. Circulation 104(17), II-626. 2001.
Keywords: Deutschland,
Diagramm,
Herzregister,
Mortalität,
Myokardinfarkt,
Omacor,
Solvay Pharma GesmbH,
Statistik
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Myokardinfarkt - Langzeitmortalität
Abbildung 11: Das Follow-Up über jeweils 3 Jahre im Rahmen des Minnesota-Heart-Survey in den Jahren 1985, 1990 und 1995 belegt eine deutliche Abnahme der 3-Jahres-Mortalität. Bemerkenswert ist die Beobachtung, dass sich die ursprünglich deutlich schlechtere Prognose für Frauen inzwischen der der Männer angeglichen hat. Insgesamt verbleibt die altersadjustierte Mortalität mit über 20 % noch immer auf hohem Niveau.
McGovern P G, Jacobs D R, Shahar E et al.: Trends in acute coronary heart disease mortality, morbidity, and medical care from 1985 through 1997 - The Minnesota Heart Survey. Circulation 2001; 104: 19-24
Keywords: Frau,
Langzeitmortalität,
Mann,
Myokardinfarkt,
Omacor,
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Myokardinfarkt - Langzeitmortalität bei Reinfarkt
Abbildung 12: Herzinfarktpatienten weisen ein hohes Risiko für Reinfarkte auf. Die 3-Jahres-Mortalität bei Reinfarkten ist bei Männern und Frauen mindestens doppelt so hoch wie bei einem Erstereignis. Die relative Mortalitätsreduktion zwischen 1985 und 1995 war hier auch deutlich geringer ausgeprägt als bei einem Erstinfarkt.
McGovern P G, Jacobs D R, Shahar E et al.: Trends in acute coronary heart disease mortality, morbidity, and medical care from 1985 through 1997 - The Minnesota Heart Survey. Circulation 2001; 104: 19-24
Keywords: Diagramm,
Mortalität,
Myokardinfarkt,
Omacor,
Reinfarkt,
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Myokardinfarkt – Vergleich Minnesota / Augsburg
Abbildung 13: Ein Vergleich der Daten aus dem Minnesota Heart Survey und dem MONICA-Register Augsburg für das Jahr 1990 belegt eine nahezu identische alters- und geschlechtsadjustierte Überlebenrate für Herzinfarktpatienten, die nicht bereits innerhalb der ersten 24 Stunden verstarben.
Dies ist um so bemerkenswerter, als hinsichtlich der eingesetzten Therapien deutliche quantitative Unterschiede bestanden. Während in den USA signifikant häufiger revaskularisierende Maßnahmen durchgeführt wurden, wurde in Deutschland weitaus häufiger eine leitlinienadäquate Sekundärprävention eingeleitet.
Shahar E, Lewis M, Keil U et al.: Hospital care and survival of acute myocardial infarction patients in Minnesota and southern Germany: a comparative study. Coron Artery Dis 1996; 7: 467-473
Keywords: Diagramm,
Minnesota Heart SUrvey,
MONICA-Studie,
Myokardinfarkt,
Omacor,
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Langzeitmortalität post-MI - Diabetiker
Abbildung 14: Die Wahrscheinlichkeit weiterer tödlicher KHK-bedingter Ereignisse bei Herzinfarktträgern ist nahezu achtmal höher als bei herzgesunden Personen mit vergleichbaren demographischen Daten. Die Situation bei Diabetikern ist dramatisch schlechter. Bereits ohne vorausgegangenen Myokardinfarkt ist ihre KHK-bedingte Sterblichkeit mit 20,2 % höher als die nicht-diabetischer Patienten post-MI. Nach Herzinfarkt verstirbt nahezu die Hälfte der Diabetiker innerhalb der folgenden 8 Jahre.
Haffner S M, Letho S, Rönnemaa T et al.: Mortality from coronary heart disease in subjects with type 2 diabetes and in nondiabetic subjects with and without prior myocardial infarction. NEJM 1998; 339: 229 - 234
Keywords: Diabetes mellitus,
Mortalität,
Myokardinfarkt,
Omacor,
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Sekundärprävention nach AMI – ASS
Abbildung 15: Acetylsalicylsäure inaktiviert die Cyclooxygenase 1 (COX1) der Thrombozyten und blockiert so die Thromboxan-A2-Synthese. Da Thromboxane die Thrombozytenaggregation und die Kontraktion glatter Muskelzellen induzieren, wirkt Acetylsalicylsäure hemmend auf die Blutgerinnung.
Für Patienten nach Myokardinfarkt reduziert sich bei einer durchschnittlichen Behandlungsdauer von 27 Monaten mit ASS die Anzahl schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse um 36 pro 1.000. Damit überwiegen die positiven Effekte der Behandlung mit ASS das Risiko schwerer extrakranieller Blutungen, das sich um schätzungsweise 1 pro 1.000 Patienten erhöht.
Antithrombotic trialists‘ collaboration: Collaborative meta-analysis of randomised trials of antiplatelet therapy for prevention of death, myocardial infarction and stroke in high risk patients. BMJ 2002; 324: 71 - 86
Keywords: ASS,
Diagramm,
Myokardinfarkt,
Omacor,
Sekundärprävention,
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Sekundärprävention nach AMI – Betablocker Reduktion der Gesamtmortalität und des Plötzlichen Herztodes durch Betablocker post-MI
Abbildung 16: Betarezeptorenblocker hemmen kompetetiv Betaadrenorezeptoren und reduzieren so die positiv-inotrope und chronotrope Wirkung von Katecholaminen am Herzen.
Studien mit Betablockern bei Patienten nach Herzinfarkt, in denen sowohl die Gesamtmortalität als auch der Plötzliche Herztod erfasst wurden, zeigen, dass Betablocker die Inzidenz beider Endpunkte in vergleichbarem Maße senken.
Die Metaanalyse von Studien mit einer Follow up-Dauer über mehr als 1 Jahr belegt eine relative Risikoreduktion durch Betablocker um 23 %.
Gheorghiade M, Goldstein S: Clinical Update - ß-Blockers in the post-myocardial infarction patient. Circulation 2002; 106: 394 – 398
Freemantle N, Cleland J, Young P, et al.: ß-Blockade after myocardial infarction: a systematic review and meta regression analysis. BMJ 1999; 318: 1730 - 1737
Keywords: Betablocker,
Myokardinfarkt,
Omacor,
plötzlicher Herztod,
Sekundärprävention,
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Sekundärprävention nach AMI – ACE-Hemmer - Relative Reduktion der Gesamtmortalität in Langzeit-Studien (> 12 Monate) mit ACE-Hemmern post-MI
Abbildung 17: Im Langzeit-Follow up über 1 bis 3 Jahre haben ACE-Hemmer nach Myokardinfarkt in verschiedenen Hochrisikogruppen eine deutliche Mortalitätsreduktion erzielt, so in SAVE bei ventrikulärer Dysfunktion (EF < 40 %), in AIRE und AIREX bei klinisch manifester Herzinsuffizienz sowie in TRACE bei Patienten mit einem Wall Motion Index < 1,2. Die Ergebnisse der HOPE-Studie, in der die Hälfte aller Studienteilnehmer einen Myokardinfarkt durchgemacht hatte, belegen ebenfalls eine Risikoreduktion durch ACE-Hemmer. Hier konnte die Gesamtmortalität im Follow up über fünf Jahre um 26 % gesenkt werden.
Latini R, Maggioni A P, Flather M et al.: ACE Inhibitor use in patients with myocardial infarction – Summary of evidence from clinical trials. Circulation 1995; 92: 3132 – 3137
Zhu Y z, Lee H S: Angiotensin-converting enzyme inhibition after myocardial infarction. Asian Cardiovasc & Thorac Ann 2000; 8: 85 – 90
The Heart Outcomes Prevention Evaluation Study Investigators: Effect of an ACE inhibitor, Ramipril, on cardiovascular events in high risk patients. NEJM 2000; 342: 145 – 153
Keywords: ACE-Hemmer,
Myokardinfarkt,
Omacor,
Sekundärprävention,
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Sekundärprävention nach AMI – ACE-Hemmer - Relative Reduktion der Gesamtmortalität in Kurzzeit-Studien (<= 1 Monat) mit ACE-Hemmern post-MI
Abbildung 18: Die gepoolten Daten von CONSENSUS II, GISSI 3, ISIS 4 und CCS 1 zur akuten Gabe von ACE-Hemmern nach AMI belegen eine konsistente Risikoreduktion der 30-Tages-Mortalität von 7 % (p < 0,004). Die beobachtete Risikoreduktion trat unabhängig von den untersuchten Subgruppen auf.
Die Therapie mit ACE-Hemmern bei akutem Myokardinfarkt war mit einer signifikanten Zunahmen der Risiken für Hypotonie, kardiogenen Schock, atrioventrikulären Block und renaler Dysfunktion verbunden.
ACE Inhibitor Myocardial Infarction Collaborative Group: Indications for ACE Inhibitors in the early treatment of acute myocardial infarction – Systematic overview of individual data from 100 000 patients in randomized trials. Circulation 1998; 97: 2202 - 2212
Keywords: ACE-Hemmer,
Diagramm,
Myokardinfarkt,
Omacor,
Sekundärprävention,
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Sekundärprävention nach AMI – Statine - Reduktion der Gesamtmortalität durch Statine bei Patienten mit Hyperlipidämie post-MI bzw. mit Angina pectoris
Abbildung 19: Die 4-S-Studie bei Patienten nach Myokardinfarkt oder mit instabiler Angina pectoris sowie Gesamtcholesterin-Werten von 5,5 bis 8,0 mmol/l belegte eine Reduktion der Gesamtmortalität um 30 % (p = 0,0003). Die mediane Follow-Up-Dauer betrug 5,4 Jahre. Todesfälle innerhalb maximal 1 Stunde nach Symptombeginn traten bei 37 Patienten in der Verum- und 53 Patienten in der Placebogruppe auf.
In CARE wurden Patienten nach MI mit Gesamtcholesterinwerten < 240 mg/dl eingeschlossen. Die Reduktion der Gesamtmortalität gegenüber Placebo war mit 9 % nicht signifikant. Die Inzidenz von tödlich verlaufender KHK und Myokardinfarkt wurde signifikant um 24 % (p = 0,003) reduziert. Die mittlere Follow-Up-Dauer betrug 5,0 Jahre.In die LIPID-Studie wurden Patienten mit Cholesterinwerten zwischen 155 und 271 mg/dl nach Myokardinfarkt oder Klinikaufenthalt aufgrund instabiler Angina pectoris eingeschlossen. Die Verumgruppe erzielte eine signifikante Reduktion der Gesamtmortalität um 22 % (p < 0,001). Die mittlere Follow-Up-Dauer betrug 6,1 Jahre. Scandinavian Simvastatin Survival Study Group: Randomised trial of cholesterol lowering in 4444 patients with coronary heart disease: the Scandinavian Simvastatin Survival Study (4S). The Lancet 1994; 344: 1383 - 1389
Sacks F M, Pfeffer M A, Moye L A et al.: The effect of pravastatin on coronary events after myocardial infarction in patients with average cholesterol levels. NEJM 1996; 335: 1001 – 1009
The Long-Term Intervention with Pravastatin in Ischaemic Disease (LIPID) Study Group: Prevention of cardiovascular events and death with pravastatin in patients with coronary heart disease and a broad range of initial cholesterol levels. NEJM 1998; 339: 1349 - 1357
Keywords: 4S-Studie,
CARE-Studie,
Diagramm,
Gesamtmortalität,
LIPID-Studie,
Myokardinfarkt,
Omacor,
Sekundärprävention,
Solvay Pharma GesmbH,
Statin
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Myokardinfarkt – Therapieelemente - Zunahme der durchschnittlichen Zahl der Therapiebausteine
Abbildung 20: Die Daten der unter Leitung des Ludwigshafener Herzzentrums durchgeführten Herzinfarkt-Register MIR-I und –II sowie MITRA-I und –II belegen, dass die durchschnittliche Anzahl der Therapieelemente nach Myokardinfarkt seit Mitte der 90iger Jahre kontinuierlich zugenommen hat, entsprechend der neuen therapeutischen Erkenntnisse und Studienergebnisse.
Gitt A K, Schiele R, Wienbergen H et al.: Adherence to Guidelines for the Treatment of Acute ST-Elevation Myocardial Infarction in Clinical Practice in Germany - Association with a Relative 40% Reduction of Hospital Mortality between 1994 and 2001: Results of MITRA, MIR, and ACOS. Circulation 104(17), II-626. 2001.
Keywords: Myokardinfarkt,
Omacor,
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Therapie
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Myokardinfarkt – Entlassmedikation - Männer
Abbildung 21: Mitte der 80iger Jahre erfolgte die Entlassmedikation bei Herzinfarkt-Patienten bevorzugt mit Nitraten, Kalziumantagonisten und Diuretika. In der Zwischenzeit belegten große Studien eine signifikante Reduktion der Mortalität durch Acetylsalicylsäure, Betablocker, ACE-Hemmer und Lipidsenker. Dies spiegelt sich in den Änderungen der Verschreibungszahlen wider, wobei in den am Register teilnehmenden Häusern inzwischen nahezu jeder Patient ohne Kontraindikation Aspirin und Betablocker erhält.
Lukitsch D, Schuler A, Pitschi P et al.: Das Herzinfarkt-Risiko in der Bevölkerung – MONICA/KORA Herzinfarktregister Augsburg 1985 – 1997. http://www.herzschlag-info.de/02-hicare.html
Keywords: Diagramm,
Mann,
Medikation,
Myokardinfarkt,
Omacor,
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Myokardinfarkt – Entlassmedikation - Frauen
Abbildung 22: Mitte der 80iger Jahre erfolgte die Entlassmedikation bei Herzinfarkt-Patienten bevorzugt mit Nitraten, Kalziumantagonisten und Diuretika. In der Zwischenzeit belegten große Studien eine signifikante Reduktion der Mortalität durch Acetylsalicylsäure, Betablocker, ACE-Hemmer und Lipidsenker. Dies spiegelt sich in den Änderungen der Verschreibungszahlen wider, wobei in den am Register teilnehmenden Häusern inzwischen nahezu jeder Patient ohne Kontraindikation Aspirin und Betablocker erhält.
Lukitsch D, Schuler A, Pitschi P et al.: Das Herzinfarkt-Risiko in der Bevölkerung – MONICA/KORA Herzinfarktregister Augsburg 1985 – 1997. http://www.herzschlag-info.de/02-hicare.html
Keywords: Diagramm,
Frau,
Medikation,
Myokardinfarkt,
Omacor,
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Funktion des Herzens
Abbildung 23: Unser Herz pumpt in jeder Minute 5 bis 6 Liter Blut durch die Blutgefäße, um alle Organe mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. So stellt es deren Funktionsfähigkeit und auch seine eigene sicher. Wenn das Blut ein Organ nicht mehr erreichen kann, weil das Herz nicht mehr pumpt (z. B. Plötzlicher Herztod) oder die zuleitenden Adern verstopft sind (Infarkt), beginnt dieses, abzusterben. Dies kann sehr rasch vonstatten gehen (Gehirn, Herz) oder sich über viele Stunden hinziehen.
Keywords: Herz,
Omacor,
Schema,
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Die Blutversorgung des Herzens
Abbildung 24: Die vom Herzen wegführenden Gefäße, die sauerstoffreiches und nährstoffreiches Blut transportieren, werden als Arterien bezeichnet, die sich hin zu den Organen immer weiter verzweigen. Über die Oberfläche des Herzmuskels selbst laufen die Herzkranzgefäße, die es mit Blut versorgen.
Keywords: Blutversorgung,
Herz,
Omacor,
Schema,
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Plaquebildung
Abbildung 25: Bei vielen Mensche entstehend mit zunehmendem Alter Verengungen der Gefäße durch die sogenannten Plaques. Deren Bildung und Größe wird in erster Linie durch hohen Cholesteringehalt im Blut und hohen Blutdruck gefördert.
Cholesterinpartikel im Blut lagern sich in die Gefäßwand ein und werden dort zu giftigen (toxischen) Substanzen umgewandelt (oxidiert), die die Gefäßinnenwand schädigen. Daraufhin beginnen Immunzellen einzuwandern, um die toxischen Substanzen zu neutralisieren. Durch die weitere Einlagerung von Cholesterin und die Bildung von zusätzlichem Gewebe (Proliferation) schwellen die Plaques an und engen die Gefäße ein. Dieser Vorgang wird insbesondere durch hohen Blutdruck verstärkt. Die Plaquebildung verläuft schubweise über Jahre und Jahrzehnte. Die Plaques können schließlich große Teile der Gefäßinnenwände auskleiden. Sie stellen einen kontinuierlichen Entzündungsherd in den Adern dar, der unter bestimmten Bedingungen eine fatale Kettenreaktion auslösen kann.
Keywords: Omacor,
Plaquebildung,
Schema,
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Plaqueruptur – der Ernstfall im Gefäß
Abbildung 26: Unter bestimmten Umständen (z. B. Blutdruckanstieg, Infektion) kann ein Plaque aufbrechen (rupturieren). Dann wird das körpereigene Immunsystem genauso aktiviert wie bei einer offenen Wunde. Es bemüht sich, die Plaque zu verschließen, indem die Blutgerinnungskaskade einsetzt. So bilden sich Gerinnsel in den Blutgefäßen, die Thromben. Diese können bei einem ohnehin schon verengten Gefäß zum vollständigen Verschluss desselben führen oder mit dem Blut weitergeschwemmt werden und an einer Engstelle, z. B. einer Verzweigung, steckenbleiben und dort zum Verschluss führen.
Keywords: Omacor,
Plaqueruptur,
Schema,
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Thrombus
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Herzinfarkt (Myokardinfarkt)
Abbildung 27: Ein Myokardinfarkt wird in über 90 % aller Fälle durch den Aufbruch einer Plaque und die Bildung eines Thrombus in den Herzgefäßen ausgelöst. Der Verschluss der Herzgefäße führt zu einer Mangelversorgung des Herzgewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen und dem Absterben von Herzmuskelzellen (Nekrose).
Keywords: Myokardinfarkt,
Omacor,
Schema,
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Diagnose des Gefäßverschlusses
Abbildung 28: Bei einem Herzinfarkt kann der Verschluss eines Gefäßes im Krankenhaus durch eine Koronarangiographie sichtbar gemacht werden. Hierzu wird ein Herzkatheter durch die Blutgefäße bis zum Herzen vorgeschoben. Durch Einspritzen eines Kontrastmittels wird der Blutfluss auf dem Röntgenbildschirm sichtbar gemacht. So kann der Arzt sehen, wo der Blutfluss unterbrochen ist und bei Bedarf sofort einen Eingriff vornehmen.
Keywords: Gefäßverschluss,
Koronarangiographie,
Omacor,
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Herzinfarkt – Medizinischer Nachweis
Abbildung 29: Bei Verdacht auf Herzinfarkt, den der Arzt meist auf Basis der charakteristischen Herzinfarktsymptome stellt, wird ein EKG abgeleitet und die Herzenzyme gemessen, um die Diagnose zu bestätigen sowie Ausmaß, Ort und "Alter" des Infarktes zu bestimmen, nach dem sich die Akutmaßnahmen richten. Eine Herzkatheteruntersuchung erlaubt die Beurteilung eines Gefäßverschlusses und gegebenenfalls einen therapeutischen Eingriff.
Keywords: Myokardinfarkt,
Omacor,
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KHK - Ausprägungen
Abbildung 30: Das Voranschreiten einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) kann asymptomatisch erfolgen und im schlimmsten Fall erst in Form des Plötzlichen Herztodes in Erscheinung treten. Häufig äußert sie sich aber auch in Form der Angina pectoris, deren Symptome auf keinen Fall ignoriert werden dürfen. Die Angina pectoris ist Zeichen einer voll ausgeprägten KHK und Vorbotin des Herzinfarktes; sie erfordert sofortige Abklärung durch den Arzt.
Keywords: KHK,
Koronare Herzkrankheit,
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Koronare Herzkrankheit (KHK)
Abbildung 31: Die Koronare Herzkrankheit (KHK) ist dadurch charakterisiert, dass ein Missverhältnis zwischen dem Sauerstoffbedarf des Herzmuskels und der Zufuhr über das Blut besteht. Zu über 95 % wird die KHK durch eine Arteriosklerose verursacht. Diese kann lange Zeit von den Betroffenen unbemerkt bleiben (latente KHK). Zeigen sich Symptome, spricht man von einer manifesten KHK. Diese äußert sich in anfallsweisen Schmerzen im Brustraum (Angina pectoris), mangelnder Leistungsfähigkeit des Herzens (Linksherz-Insuffizienz), Herzstolpern (Herzrhythmusstörungen) und im Endstadium als Herzinfarkt oder Plötzlicher Herztod.
In 55 % aller Fälle ist das erste Symptom einer KHK die Angina pectoris, in 25 % der Herzinfarkt, der zu etwa einem Drittel innerhalb der ersten 28 Tage tödlich verläuft und in 20 % aller Fälle der Plötzliche Herztod.
Keywords: Koronare Herzkrankheit,
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KHK – Risikobestimmung - KHK-Risiko für Diabetiker
Abbildung 33: Die Entstehung einer Koronaren Herzkrankheit hat meist mehrere Ursachen, wie z. B. Alter und Bluthochdruck. Deshalb kann eine einigermaßen verlässliche Abschätzung des persönlichen Risikos nur durch die Betrachtung aller relevanten Risikofaktoren gemeinsam erfolgen. Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie hat ein Schema zur Bestimmung des Risikos einer Person ohne manifeste KHK, innerhalb der nächsten 10 Jahre eine KHK zu entwickeln, aufgebaut. Eine detaillierte Abklärung des individuellen Risikos muss dennoch immer durch den Arzt erfolgen.
Der alterslineare Aufbau der Tafeln erlaubt auch eine grobe Abschätzung der Risikos jüngerer Personen im Laufe der Jahre, indem man die entsprechenden Kästchen in den über dem aktuellen Alter stehenden Feldern betrachtet.
Wood D, De Backer G, Faergeman O et al.: Prevention of coronary heart disease in clinical practice – Recommendations of the Second Joint Task Force of European and other Societies on Coronary Prevention. Europ Heart J 1998; 19: 1434 – 1503
Keywords: Diabetes mellitus,
KHK,
Koronare Herzkrankheit
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Herzinfarkt – Wer ist besonders gefährdet?
Abbildung 34: Die Koronare Herzkrankheit und der Herzinfarkt entstehen aus einem Komplex beeinflussbarer und nicht beeinflussbarer Risikofaktoren. Gerade Personen, die z. B. bereits durch eine genetische Disposition besonders gefährdet sind, sollten daher konsequent ihre beeinflussbaren Risikofaktoren kontrollieren.
Wood D, De Backer G, Faergeman O et al.: Prevention of coronary heart disease in clinical practice – Recommendations of the Second Joint Task Force of European and other Societies on Coronary Prevention. Europ Heart J 1998; 19: 1434 – 1503
Keywords: KHK,
Koronare Herzkrankheit,
Myokardinfarkt,
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Herzinfarkt – Altersabhängigkeit
Abbildung 35: Das Herzinfarkt-Risiko steigt bei Männern ab dem 40. Lebensjahr, bei Frauen ab dem 50. Lebensjahr deutlich an. Dabei nähert sich das Risiko der Frauen dem der Männer an.
Insgesamt hat das Herzinfarkt-Risiko über die letzten Jahrzehnte für Männer und Frauen abgenommen. Einzig bei Frauen unter 50 Jahren ist ein Anstieg der in absoluten Zahlen immer noch geringen Häufigkeit von Herzinfarkten zu beobachten.
Keywords: Alter,
Myokardinfarkt,
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Herzinfarkt – Symptome - Leitsymptom: Länger als 20 Minuten andauernder starker Druck und Schmerz in der Brust
Abbildung 36: Das wichtigste Symptom für einen Herzinfarkt ist ein länger als 20 Minuten andauernder starker Druck und Schmerz in der Brust. Werden die Schmerzen vom Patienten als außerordentlich stark empfunden, spricht man vom "Vernichtungsschmerz".
Typische Begleiterscheinungen des Herzinfarktes, die gegenüber den Brustschmerzen sogar in den Vordergrund treten können, sind Blässe, kalter Schweiß, plötzliche Übelkeit, Luftnot und Schwächegefühl.
Häufig interpretieren Herzinfarkt-Betroffene ihre Schmerzen nicht richtig, weil sie in die Arme, zum Kiefer/Hals-Winkel, Oberbauch oder Rücken ausstrahlen. Deshalb ist es wichtig, das eigene Herzinfarktrisiko zu kennen und dieses mit seinem Arzt zu besprechen, da so die Wahrscheinlichkeit deutlich ansteigt, dass Infarkt-Schmerzen richtig gedeutet werden.
Das Auftreten eines Herzinfarktes ist entgegen der landläufigen Meinung in den meisten Fällen nicht mit Stresssituationen verbunden. Über die Hälfte aller Herzinfarkte treten in Ruhesituationen oder sogar im Schlafen auf. Etwa drei Viertel aller Betroffenen erleiden zu Hause einen Herzinfarkt, deshalb ist es äußerst wichtig, dass im Haushalt wohnende Personen genau über das Verhalten im Notfall Bescheid wissen.
Keywords: Myokardinfarkt,
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Symptom
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Herzinfarkt – Zeitverlust
Abbildung 37: Die durchschnittliche Dauer zwischen Symptombeginn und Einlieferung in ein Krankenhaus bei Herzinfarkt beträgt 3 – 6 Stunden. Die bei weitem wichtigste Ursache für einen übermäßigen Zeitverlust bis zum Erreichen eines Krankenhauses bei Herzinfarkt ist der Patient selbst. 50 – 80 % der Prähospitalzeit verstreichen mit der Entscheidungsfindung des Patienten. Dabei ist es häufig nicht mangelndes Wissen, sondern ein "nicht wahrhaben wollen", das zu der Zeitverzögerung führt.
Kentsch M, Rodemerk U, Müller-Esch G et al. Emotionale Einstellungen zu Symptomen und inadäquate Verhaltensmuster sind eine wesentliche Ursache der Zeitverzögerung des Patienten beim akuten Myokardinfarkt. Z Kardiol 2002; 91: 147-155
Keywords: Myokardinfarkt,
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Herzinfarkt – Zeitverlust
Abbildung 38: Viele Herzinfarkt-Betroffene zögern zu lange, bis sie medizinische Hilfe suchen. Bei Betrachtung der von Überlebenden angegebenen Gründe für ihr Zögern fällt auf, dass häufig Symptome heruntergespielt oder eingespielte Verhaltensmuster auch in dieser Extremsituation beibehalten werden.Eine Reduktion der Prähospitalzeit um zwei Drittel war bei Patienten zu beobachten, die Andere um Rat gebeten hatten. Weniger als 3 % erhielten den Rat, abzuwarten; in dieser Gruppe verlängerte sich die PHZ um das 7-fache.
Kentsch M, Rodemerk U, Müller-Esch G et al. Emotionale Einstellungen zu Symptomen und inadäquate Verhaltensmuster sind eine wesentliche Ursache der Zeitverzögerung des Patienten beim akuten Myokardinfarkt. Z Kardiol 2002; 91: 147-155
Keywords: Myokardinfarkt,
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Herzinfarkt – Rasche Reaktion rettet Leben
Abbildung 39: Bei akutem Herzinfarkt zählt jede Minute, um die Blutgefäße wieder zu öffnen und das Absterben von weiterem Herzgewebe zu verhindern. Dies belegen eindrucksvoll die Daten zum Nutzen der medikamentösen Gerinnselauflösung (Thrombolyse) abhängig von der zwischen Symptombeginn und Behandlung verstrichenen Zeit.
Arntz H R, Tebbe U, Schuster H P et al: Leitlinien zur Diagnostik und Therapie des akuten Herzinfarktes in der Prähospitalphase. Z Kardiol 2000; 89: 364 – 372
Keywords: Diagramm,
Myokardinfarkt,
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Herzinfarkt – was können Sie selbst tun?
Abbildung 40: Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt ist es außerordentlich wichtig, keine Zeit zu verlieren, denn jetzt sterben kontinuierlich Herzmuskelzellen ab. Je rascher eine Behandlung durch den Arzt begonnen werden kann, desto mehr Herzgewebe lässt sich retten. Wenn der Hausarzt nicht sofort erreicht werden kann, muss der Notarzt (112 oder 19222) gerufen werden. Bei den Telefonaten muss unbedingt der Verdacht eines Herzinfarktes geäußert werden, damit Arzthelferinnen oder Notrufzentrale die Dringlichkeit der Situation beurteilen können.
Eine medikamentöse Maßnahme kann jeder bei Verdacht auf Herzinfarkt selbst durchführen: Eine Tablette Acetylsalicylsäure (ASS) kann die Blutversorgung verbessern; sie ist allerdings keinesfalls ein Ersatz für weitere Maßnahmen, die der Arzt durchführen muss.
Keywords: Myokardinfarkt,
Omacor,
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Herzinfarktträger
Abbildung 41: In der Bundesrepublik Deutschland haben 2,45 % der Bevölkerung zwischen 18 und < 80 Jahren einen Herzinfarkt durchgemacht. Dabei steigt der Anteil der Infarktträger mit dem Alter stark an; so haben 4,0 % der 50 – 59-Jährigen Männer einen Herzinfarkt erlitten, bei 70 – 79-Jährigen sind es bereits 14,6 %. Auf eine weibliche Infarktträgerin kommen im Alter zwischen 30 und 59 Jahren vier männliche Infarktträger; in der Altersgruppe der 60 – 79-Jährigen beträgt das Verhältnis 1 zu 1,5.
Wiesner G, Grimm J, Bittner E: Zum Infarkgeschehen in der Bundesrepublik Deutschland: Prävalenz, Inzidenz, Trend, Ost-West-Vergleich. Gesundheitswesen 1999; 61 (Sonderheft 2): S72-S78
Keywords: Deutschland,
Myokardinfarkt,
Omacor,
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Statistik
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Maßnahmen nach dem Herzinfarkt
Abbildung 42: Nach einem überstandenen Herzinfarkt ist es unbedingt notwendig, den Lebensstil zu ändern, der zum Herzinfarkt geführt hat. Die Ernährung muss auf mediterrane Kost mit einem hohen Anteil an Obst und Gemüse, Getreideprodukten und wenig Fett umgestellt werden, zumindest mäßige Bewegung gesucht, der Alkoholkonsum eingeschränkt, das Rauchen aufgegeben werden.
Ebenso wichtig ist es, regelmäßig einen Arzt aufzusuchen, um sich untersuchen zu lassen, und die verschriebenen Medikamente zuverlässig einzunehmen. Die Auswahl der notwendigen Medikamente und Therapiemaßnahmen wird je nach individueller Risikosituation erfolgen. Eine gesunde Lebensführung kann den Effekt der Medikamente deutlich erhöhen.
Keywords: Myokardinfarkt,
Omacor,
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Nach dem Herzinfarkt - Lebensstiländerungen
Abbildung 43: Die Ursache der meisten Herzinfarkte ist ein ungesunder Lebensstil, der Herz und Gefäße schädigt. Eine Umstellung der Lebensführung schafft die Basis dafür, dass der Arzt durch eine sorgfältig optimierte medikamentöse Behandlung eine vernünftige Lebensqualität und –dauer sichern kann. Insbesondere Rauchen erhöht das Risiko des erneuten Auftretens von Herzinfarkt und auch Schlaganfall deutlich.
Keywords: Lebensstil,
Myokardinfarkt,
Omacor,
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Nach dem Herzinfarkt - Medikamente
Abbildung 44: Die nach einem Herzinfarkt verordneten Medikamente dienen zum einen dazu, die dem Ereignis zugrundeliegenden krankhaften Prozesse zu stoppen, zum anderen dem Erhalt und der Verbesserung der Herzleistung. Die Auswahl der im individuellen Fall notwendigen Substanzen durch den Arzt berücksichtigt die vorhandenen Schädigungen und Risikofaktoren sowie eventuell vorliegende weitere Erkrankungen.
Keywords: Medikamention,
Myokardinfarkt,
Omacor,
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Plötzlicher Herztod
Abbildung 45: Die Definition des Plötzlichen Herztodes lautet: "Natürlicher Tod durch kardiale Ursache mit vorausgehendem plötzlichem Bewusstseinsverlust innerhalb einer Stunde nach Symptombeginn; bei bereits zuvor bestehenden Erkrankungen des Herzens sind Art und Zeitpunkt des Todes unerwartet." In etwa 80 % der Fälle sind strukturelle Abnormitäten am Herzmuskel oder im Bereich der Herzgefäße, z. B. Infarktnarben, Ursache der tödlichen Rhythmusstörungen. In 10 – 15 % der Fälle sind es Kardiomyopathien und in weiteren 5 % sonstige Ursachen.
Rhythmusstörungen entstehen häufig aus akuter Mangeldurchblutung (Ischämie) oder resultieren aus den Narben früherer Infarkte ohne akute Ischämie. Diese Ursachen interagieren z.B. mit Umwelteinflüssen.
Priori S G, Aliot E, Blomstrom-Lundqvist C et al.: Task Force Report – Task force on sudden cardiac death of the European Society of Cardiology. Europ Heart J 2001; 22: 1374-1450
Keywords: Omacor,
plötzlicher Herztod,
SCD,
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Plötzlicher Herztod – Auftreten nach Risikogruppen
Abbildung 46: Auf KHK zurückzuführende Fälle von Plötzlichem Herztod sind die häufigste singuläre Todesursache bei Erwachsenen in Industrienationen. In den USA wird der Anteil des Plötzlichen Herztodes an der Gesamtzahl der Todesfälle durch Herzversagen auf 63 % geschätzt. Bis heute konnte kein spezifischer biochemischer Marker für ein erhöhtes Risiko, einen Plötzlichen Herztod zu erleiden, definiert werden. Allerdings lassen sich anhand des Gesundheitsstatus einige Risikogruppen definieren, die besonders gefährdet sind.
Bei Patienten mit allgemeinen koronaren Risikofaktoren, wie Rauchen, Bluthochdruck und erhöhtem Cholesterinspiegel, ist das Risiko für den Plötzlichen Herztod etwa doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung. Patienten mit vorausgegangenem Koronarereignis weisen eine Inzidenzrate von ca. 5 % auf. In Hochrisikogruppen trifft der Plötzliche Herztod bis zu 30 % innerhalb eines Jahres.
Zheng Z J, Croft J B, Wayne H G et al.: Sudden cardiac death in the United States, 1989 to 1998. Circulation 2001; 104: 2158-2163
Huikuri H V, Castellanos A, Myerburg R J: Sudden Death due to cardiac arrhythmias. N Engl J Med 2001; 345: 1473 - 1482
Keywords: Diagramm,
kardiovaskuläre Herzkrankheit,
KHK,
Omacor,
plötzlicher Herztod,
Risiko,
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Plötzlicher Herztod – Auftreten
Abbildung 47: Der Plötzliche Herztod tritt gehäuft in den ersten drei Stunden nach dem Aufwachen auf. Ein vermehrtes Auftreten wurde auch Montags und in den Wintermonaten beobachtet. Als mögliche Auslöser der Rhythmusstörungen werden plötzliche körperliche Anstrengung, emotionaler Stress und Umwelteinflüsse wie starke Luftverschmutzung vermutet.
Keywords: Diagramm,
Omacor,
plötzlicher Herztod,
SCD,
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GISSI-P – Ein- und Ausschlusskritierien
Abbildung 48: GISSI-Prevenzione war eine Investigator Initiated Study mit dem Ziel, den Einsatz der Studienmedikation unter alltäglichen klinischen Bedingungen zu prüfen. Daher wurden die Ein- und Ausschlusskriterien möglichst wenig restriktiv gestaltet. Dies gewährleistet auch eine bessere Übertragbarkeit der Studiendaten auf den klinischen Alltag.
GISSI-Prevenzione Investigators: Dietary supplementation with n-3-polyunsaturated fatty acids and vitamin E after myocardial infarction: Results of the GISSI-Prevenzione trial. Lancet 1999; 354: 447 - 455
Keywords: GISSI-P-Studie,
Omacor,
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GISSI-P – Studiendesign
Abbildung 49: Bei GISSI-P handelt es sich um eine der größten Studien zur Sekundärprävention nach Myokardinfarkt mit insgesamt 11.324 Patienten. Die 172 teilnehmenden Zentren entsprachen der Hälfte aller kardiologischen Abteilungen in Italien. Die Studie mit vier Armen wurde offen entsprechend dem PROBE-Design (prospectiv, randomized, open, blinded endpoint) durchgeführt. Die Probanden wurden randomisiert 4 Gruppen zugeteilt:
- 2.836 erhielten EPA/DHA 850 – 882 mg einmal täglich
- 2.830 Vitamin E 300mg einmal täglich
- 2.830 beide Studienmedikationen
- 2.828 keine über die Standardtherapie hinausgehende Medikation.
Die Patienten erhielten zusätzlich Ratschläge zu einer gesunden Lebensführung, insbesondere zu gesunder Ernährung.
Bei Studienende lagen valide Daten für 99,9 % der Probanden vor, die über 38.000 Patientenjahren entsprachen.
GISSI-Prevenzione Investigators: Dietary supplementation with n-3-polyunsaturated fatty acids and vitamin E after myocardial infarction: Results of the GISSI-Prevenzione trial. Lancet 1999; 354: 447 - 455
Keywords: GISSI-P-Studie,
Omacor,
Solvay Pharma GesmbH,
Studiendesign
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GISSI-P – Studiendesign
Abbildung 50: Bei GISSI-P handelt es sich um eine der größten Studien zur Sekundärprävention nach Myokardinfarkt mit insgesamt 11.324 Patienten. Die 172 teilnehmenden Zentren entsprachen der Hälfte aller kardiologischen Abteilungen in Italien. Die Studie mit vier Armen wurde offen entsprechend dem PROBE-Design (prospective, randomized, open, blinded end point) durchgeführt:
- 2.836 erhielten EPA/DHA 850 – 882 mg einmal täglich
- 2.830 Vitamin E 300mg einmal täglich
- 2.830 beide Studienmedikationen
- 2.828 keine über die Standardtherapie hinausgehende Medikation.
Die Patienten erhielten zusätzlich Ratschläge zu einer gesunden Lebensführung, insbesondere zu gesunder Ernährung.
Bei Studienende lagen valide Daten für 99,9 % der Probanden vor, die über 38.000 Patientenjahren entsprachen.
GISSI-Prevenzione Investigators: Dietary supplementation with n-3-polyunsaturated fatty acids and vitamin E after myocardial infarction: Results of the GISSI-Prevenzione trial. Lancet 1999; 354: 447 - 455
Keywords: Diagramm,
GISSI-P-Studie,
Omacor,
Solvay Pharma GesmbH,
Studiendesign
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GISSI-P – Studienmedikation
Abbildung 51: Omacor(R) (84 % EPA/DHA) ist das erste Omega-3-Fettsäuren-Präparat, das der Studienmedikation aus GISSI-Prevenzione entspricht. Damit liegt für diese Substanzkombination und -konzentration bereits jetzt eine Langzeit-Studie vor, die belegt, dass Omacor(R) zusätzlich zur Standardtherapie nach Myokardinfarkt signifikant mehr Leben rettet als die Standardmedikation allein.
GISSI-Prevenzione Investigators: Dietary supplementation with n-3-polyunsaturated fatty acids and vitamin E after myocardial infarction: Results of the GISSI-Prevenzione trial. Lancet 1999; 354: 447 - 455
Keywords: GISSI-P-Studie,
Medikation,
Omacor,
Omega-3-Fettsäure,
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GISSI-P – Patientenprofil
Abbildung 52: Die demographischen Daten der GISSI-P-Population belegen ein für Post-MI-Patienten relativ niedriges Risikoprofil mit einem geringen Anteil von Patienten über 71 Jahren, Ejektionsfraktion < 40 % und Angina pectoris Stadium III und IV entsprechend der Klassifizierung der Canadian Cardiovascular Society.
Marchioli R Treatment with n-3-polyunsaturated fatty acids after myocardial infarction: results of the GISSI-Prevenzione Trial. Eur Heart J Suppl 2001; 3 (Suppl D): D85-D97
Keywords: GISSI-P-Studie,
Omacor,
Patient,
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GISSI-P / EUROASPIRE II – Patientenprofile
Abbildung 53: Vergleicht man die Risikofaktoren der GISSI-P-Population mit denen einer deutschen KHK-Population nach Erstereignis (EuroASPIRE II), zeigt sich, dass deutsche KHK-Patienten im Bezug auf Hypertonie und BMI schlechtere Daten als ihre italienischen Schicksalsgenossen aufweisen. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die EuroASPIRE II-Daten erst > 6 Monate nach der Hospitalisierung erhoben wurden und hier bereits eine intensive sekundärpräventive Nachsorge stattgefunden hat. So finden sich in GISSI-P etwa doppelt so viele Raucher wie in EUROASPIRE II, bei Einlieferung ins Krankenhaus waren aber auch in Deutschland noch 32,7 % aktive Raucher. Die Cholesterin- und Triglyceridwerte in EuroASPIRE II sind in einer Population gemessen worden, in der zum Erhebungszeitpunkt 65,7 % Statine erhielten, während zu Beginn von GISSI-P nur 4,7 % cholesterinsenkende Medikamente einnahmen, da zu diesem Zeitpunkt entsprechende Leitlinienempfehlungen noch nicht vorlagen.
Marchioli R: Treatment with n-3-polyunsaturated fatty acids after myocardial infarction: results of the GISSI-Prevenzione Trial. Eur Heart J Suppl 2001; 3 (Suppl D): D85-D97
Heidrich J, Liese A D, Kalic M et al.: Sekundärprävention der koronaren Herzkrankheit – Ergebnisse der EuroASPIRE I- und II-Studien in der Region Münster. DMW 2002; 127:667 - 672
Keywords: EuroASPIRE II-Studie,
GISSI-P-Studie,
Omacor,
Patient,
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GISSI-P – Ernährungsgewohnheiten
Abbildung 54: Die Teilnehmer der GISSI-P Studie wiesen ein im Vergleich zu mittel- und nordeuropäischen Populationen vorteilhaftes Ernährungsprofil mit mediterraner Kost auf, dass im Laufe der Studie weiter verbessert wurde. Eine Subgruppenanalyse ergab keinen Hinweis darauf, dass Patienten mit optimalen Ernährungsgewohnheiten weniger von der Therapie mit EPA/DHA profitierten als solche, die sich weniger gesund ernährten.
Marchioli R: Treatment with n-3-polyunsaturated fatty acids after myocardial infarction: results of the GISSI-Prevenzione Trial. Eur Heart J Suppl 2001; 3 (Suppl D): D85-D97
Keywords: Ernährung,
GISSI-P-Studie,
Omacor,
Omega-3-Fettsäure,
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GISSI-P – Sekundärpräventive Therapie
Abbildung 55: Die bei Studienbeginn im Oktober 1993 empfohlene sekundärpräventive Therapie entspricht weitestgehend den auch heute noch gültigen Standards. Einzig für die Statine wurde erst im Verlauf der Studie eine Empfehlung der Kardiologischen Gesellschaften ausgesprochen. Infolge dessen erhielten bereits 6 Monate nach Studienbeginn 28,6 % der Probanden cholesterinsenkende Medikamente, bei Studienende über 45 %.
Marchioli R: Treatment with n-3-polyunsaturated fatty acids after myocardial infarction: results of the GISSI-Prevenzione Trial. Eur Heart J Suppl 2001; 3 (Suppl D): D85-D97
Keywords: GISSI-P-Studie,
Omacor,
Sekundärprävention,
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GISSI-P – Endpunkte
Abbildung 56: Beide kombinierten primären Endpunkte wurden im Hinblick auf eine möglichst umfassende Einschätzung der globalen Effekte von EPA/DHA und Vitamin E ausgewählt, wobei der Gesamtmortalität als härtestem Endpunkt die wichtigste Rolle zukam. Myokardinfarkt war definiert als mindestens 2 der folgenden Symptome:
- Schmerzen im Brustkorb charakteristischer Stärke und Dauer
- ST-Hebung oder –senkung von > 1 mm an Extremitäten- und/oder > 2 mm an Brustwandableitungen
- Mindestens Verdopplung der diagnostischen Enzyme. Nicht-tödlicher Schlaganfall war definiert als: Eindeutige Anzeichen oder Symptome persistierender neurologischer Defizite mit plötzlichem Beginn und einer Dauer von mindestens 24 Stunden. In die sekundäre Endpunktanalyse wurden sowohl die einzelnen Elemente der primären Endpunkte als auch die wichtigsten Todesursachen einbezogen.
GISSI-Prevenzione Investigators: Dietary supplementation with n-3-polyunsaturated fatty acids and vitamin E after myocardial infarction: Results of the GISSI-Prevenzione trial. Lancet 1999; 354: 447 - 455
Keywords: GISSI-P-Studie,
Omacor,
primärer Endpunkt,
sekundärer Endpunkt,
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GISSI-P – Endpunktdefinitionen
Abbildung 57: Die präspezifizierten sekundären Endpunkte umfassten jeweils enger definierte Gruppen von Todesfällen, ausgehend von der Gesamtmortalität über die kardiovaskuläre zur kardialen Mortalität (alle auf Schädigungen des Herzens beruhenden Todesfälle). Schließlich wurden KHK-bedingte koronare Todesfälle und der Plötzliche Herztod (Arrhythmische Mortalität) gesondert betrachtet.
Die Erfassung der Todesfälle erfolgte über Case Report Forms (73,7 %), Klinikdaten (21,0 %) und Totenschein (48,0 %). In 47,6 % der Fälle lag mehr als eine Informationsquelle vor.
Alle individuellen Endpunkte wurden durch ein gegenüber der Studienmedikation verblindetes Kommitee aus Kardiologen und Neurologen validiert.
GISSI-Prevenzione Investigators: Dietary supplementation with n-3-polyunsaturated fatty acids and vitamin E after myocardial infarction: Results of the GISSI-Prevenzione trial. Lancet 1999; 354: 447 - 455
Marchioli R: Treatment with n-3-polyunsaturated fatty acids after myocardial infarction: results of the GISSI-Prevenzione Trial. Eur Heart J Suppl 2001; 3 (Suppl D): D85-D97
Keywords: Endpunkt,
GISSI-P-Studie,
Omacor,
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GISSI-P – Ereignisrate
Abbildung 58: Die bei der Konzeption von GISSI-P auf der Basis der veröffentlichten Studien und Metaanalysen erwartete kumulative Ereignisrate betrug 20 % über 3 Jahre. Dementsprechend wurde die Studiengröße auf 12.000 Patienten ausgelegt und als Sicherheitsmarge die Studiendauer von den berechneten 3 auf 3,5 Jahre erhöht. Aufgrund der etwa zeitgleich mit dem Beginn der Studie publizierten Empfehlungen zum Einsatz von Statinen und der optimierten Sekundärprävention mit ACE-Hemmern, Betablockern und Thrombozytenaggregationshemmern sowie der weitgehenden Befolgung einer mediterranen Diät durch die Probanden war die kumulative Ereignissrate um 26 % geringer als erwartet. Insbesondere die Inzidenz nichttödlicher Myokardinfarkte lag um 60 % unter dem berechneten Ereignisniveau.
Marchioli R: Treatment with n-3-polyunsaturated fatty acids after myocardial infarction: results of the GISSI-Prevenzione Trial. Eur Heart J Suppl 2001; 3 (Suppl D): D85-D97
Keywords: Ereignisrate,
GISSI-P-Studie,
Omacor,
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GISSI-P – Ergebnisse Sekundäre Endpunkte
Abbildung 59: Die Aufschlüsselung der signifikanten Mortalitätsreduktion in kardiovaskuläre, kardiale, sowie koronare Mortalität und Plötzlichen Herztod belegte die eindrücklichste Risikoreduktion von 44 % (p = 0,0006) für den Plötzlichen Herztod.
Die Beobachtung, dass bei der Subgruppenanalyse der kardialen Mortalität für koronare und arrhythmische Todesfälle eine deutlich stärkere Reduktion der durch Herzrythmusstörungen bedingten Tode zu beobachten war, stützt die Hypothese einer rhythmusstabilisierenden Wirkung der Omega-3-Fettsäuren.
Marchioli R, Barzi F, Bomba E et al: Early protection against sudden death by n-3-polyunsaturated fatty acids after myocardial infarction – Time-course analysis of the results of the Gruppo Italiano per lo Studio della Sopravvivenza nell’Infarto Miocardico (GISSI)-Prevenzione. Circulation 2002; 105: 1897 - 1903
Keywords: GISSI-P-Studie,
Omacor,
Omega-3-Fettsäure,
sekundärer Endpunkt,
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GISSI-P – Effekt von Omega-3-Fettsäuren
Abbildung 60: Die signifikante Reduktion der Gesamtmortalität durch Omega-3-Fettsäuren war bereits nach wenigen Monaten erkennbar und verblieb signifikant über die gesamte Studiendauer. Die Wirkung der Monotherapie mit EPA/DHA und der Kombinationstherapie aus EPA/DHA und Vitamin E war nahezu identisch, während Vitamin E alleine keine signifikante Mortalitätsreduktion bewirkte.
GISSI-Prevenzione Investigators: Dietary supplementation with n-3-polyunsaturated fatty acids and vitamin E after myocardial infarction: Results of the GISSI-Prevenzione trial. Lancet 1999; 354: 447 - 455
Marchioli R, Barzi F, Bomba E et al: Early protection against sudden death by n-3-polyunsaturated fatty acids after myocardial infarction – Time-course analysis of the results of the Gruppo Italiano per lo Studio della Sopravvivenza nell’Infarto Miocardico (GISSI)-Prevenzione. Circulation 2002; 105: 1897 - 1903
Keywords: Diagramm,
Gesamtmortalität,
GISSI-P-Studie,
Omacor,
Omega-3-Fettsäure,
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GISSI-P – Reduktion der Gesamtmortalität
Abbildung 61: Eine signifikante Reduktion der Gesamtmortalität ließ sich bereits nach knapp drei Monaten nachweisen (1,1 % vs. 1,6 %). Im weiteren Verlauf der Studie öffnete sich die Schere zwischen Verum- und Kontrollgruppe noch deutlicher. Die Reduktion der kardiovaskulären Mortalität war nach 8 Monaten signifikant (1,8 % vs. 2,4 %).
Marchioli R, Barzi F, Bomba E et al: Early protection against sudden death by n-3-polyunsaturated fatty acids after myocardial infarction – Time-course analysis of the results of the Gruppo Italiano per lo Studio della Sopravvivenza nell’Infarto Miocardico (GISSI)-Prevenzione. Circulation 2002; 105: 1897 - 1903
Keywords: Diagramm,
Gesamtmortalität,
GISSI-P-Studie,
Omacor,
Omega-3-Fettsäure,
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GISSI-P – Zeitlicher Verlauf der Mortalitäts-reduktion
Abbildung 62: Während die primären Endpunkte ab dem neunten Monat signifikant niedriger lagen als in der Kontrollgruppe, war die Reduktion der Gesamtmortalität bereits ab dem dritten Monat, die des Plötzlichen Herztodes ab dem vierten Monat signifikant. Dass die Überlebensraten für die Gesamtmortalität und den Plötzlichen Herztod nahezu zeitgleich signifikant wurden, unterstützt die Vermutung eines ursächlichen Zusammenhangs beider Beobachtungen.
Marchioli R, Barzi F, Bomba E et al: Early protection against sudden death by n-3-polyunsaturated fatty acids after myocardial infarction – Time-course analysis of the results of the Gruppo Italiano per lo Studio della Sopravvivenza nell’Infarto Miocardico (GISSI)-Prevenzione. Circulation 2002; 105: 1897 -1903
Keywords: Diagramm,
GISSI-P-Studie,
Mortalität,
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GISSI-P - Plasmalipide
Abbildung 63: Im Laufe der Studie stiegen die Plasmaspiegel für Gesamt- und LDL-Cholesterin innerhalb der ersten 6 Monate unter EPA/DHA nicht signifikant an, um danach wieder in den Bereich der Ausgangswerte zurückzukehren. Der Plasmaspiegel für HDL-Cholesterin stieg ebenfalls nicht signifikant an, blieb aber im weiteren Studienverlauf deutlich über dem Ausgangsniveau. Einzig bei den Triglyceriden war eine signifikante Abnahme um 4,6 % zu beobachten, die aber höchstwahrscheinlich zu gering ausfiel, um einen klinisch relevanten Effekt zu haben.
Stalenhoef et al .konnten zeigen, dass eine initiale Erhöhung des LDL-Cholesterins unter Behandlung mit hochdosierten Omega-3-Fettsäuren mit einer signifikanten Änderung der LDL-Subfraktionen hin zu den weniger atherogenen leichten LDL-Cholesterinen verbunden ist.
Marchioli R, Barzi F, Bomba E et al: Early protection against sudden death by n-3-polyunsaturated fatty acids after myocardial infarction – Time-course analysis of the results of the Gruppo Italiano per lo Studio della Sopravvivenza nell’Infarto Miocardico (GISSI)-Prevenzione. Circulation 2002; 105: 1897 - 1903
Stalenhoef A F H, de Graaf J, Wittekoek M E et al.: The effect of concentrated n-3-fatty acids versus gemfibrozil on plasma lipoproteins, low density lipoprotein heterogeneity and oxidizability in patients with hypertriglyceridemia. Atherosclerosis 2000; 153: 129 - 138
Keywords: Cholesterin,
Diagramm,
GISSI-P-Studie,
Omacor,
Plasmalipid,
Solvay Pharma GesmbH,
Triglyzeride
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GISSI-P – Verträglichkeit
Abbildung 64: Die Verträglichkeit der Studienmedikation erwies sich als erwartungsgemäß sehr gut. Die häufigsten unerwünschten Nebenwirkungen waren gastrointestinale Beschwerden und Übelkeit.
GISSI-Prevenzione Investigators: Dietary supplementation with n-3-polyunsaturated fatty acids and vitamin E after myocardial infarction: Results of the GISSI-Prevenzione trial. Lancet 1999; 354: 447 - 455
Keywords: GISSI-P-Studie,
Medikation,
Omacor,
Solvay Pharma GesmbH
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GISSI-P – Praktische Relevanz
Abbildung 65: Das praxisnahe Design der GISSI-P-Studie mit einer auf das notwendigste beschränkten Patientenselektion, optimaler Standardtherapie nach MI und relativ geringem Mortalitätsrisiko der Patienten erlaubt eine Übertragung der beobachteten Ergebnisse auf mitteleuropäische Patientenpopulationen. Auf Basis der vorliegenden Daten kann davon ausgegangen werden, dass hier bei höherem kardiovaskulären Risiko in der Gesamtbevölkerung zumindest vergleichbare Ergebnisse erzielt werden können.
Keywords: GISSI-P-Studie,
Omacor,
Solvay Pharma GesmbH
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NNT im Vergleich
Abbildung 66: ACE-Hemmer und Statine sind Standardtherapeutika bei Patienten nach Myokardinfarkt. Zwei Studien, die entscheidend dazu beigetragen haben, deren Einsatz post-MI zu etablieren, waren LIPID und HOPE.
Die Anzahl Patienten, die für ein Jahr behandelt werden müssen, um ein tödliches Ereignis zu verhindern (number needed to treat, NNT) betrug für die GISSI-P-Population 164. Für die LIPID-Studie, die ebenfalls ausschließlich bei post-MI-Patienten durchgeführt wurde, errechnete Marchioli eine NNT von 197. Für die HOPE-Studie, in der 51,9 % der Teilnehmer bereits einen Herzinfarkt erlitten hatten, lässt sich die NNT als inverser Wert der absoluten Risikoreduktion für ein tödliches Ereignis berechnen: Für eine absolute Risikoreduktion von 1,8 % ergibt sich eine NNT von 55,5 bei einer durchschnittlichen Behandlungsdauer von 4,5 Jahren. Dies entspricht einer NNT von 250 für ein Jahr.
GISSI-P Investigators: Dietary supplementation with n-3-fatty acids and vitamin E after myocardial infarction: results of the GISSI-Prevenzione trial. Lancet 1999; 354: 447 – 455
Marchioli R on behalf of the GISSI-Prevenzione investigators: Treatment with n-3 polyunsaturated fatty acids after myocardial infarction: results of GISSI-Prevenzione Trial, Europ Heart J 2001; 3 (Suppl D): D85-D96
The LIPID Study Group: Prevention of cardiovascular events and death with pravastatin in patients with coronary heart disease and a broad range of cholesterol levels. NEJM 1998; 339: 1349 – 1357
The HOPE Study Investigators: Effects of an angiotensin-converting-enzyme inhibitor, Ramipril, on cardiovascular events in high-risk patients. NEJM 2000; 342: 145 - 153
Keywords: Diagramm,
GISSI-P-Studie,
HOPE,
LIPID-Studie,
NNT,
number needed to treat,
Omacor,
Solvay Pharma GesmbH
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Omega-3-Fettsäuren – Metaanalyse
Abbildung 67: Eine Metaanalyse von 11 Studien zur Mortalitätsreduktion durch Omega-3-Fettsäuren bei KHK-Patienten erbrachte keine signifikanten Unterschiede zwischen diätetischer und medikamentöser Supplementation in der Sensitivitätsanalyse, sehr wohl aber bei der Auftragung der Odds Ratios. Diese zeigen eine signifikante Reduktion der Endpunkte tödlicher Myokardinfarkt und Plötzlicher Herztod nur für die medikamentöse Gabe von Omega-3-Fettsäuren, nicht aber für die Nahrungssupplementation.
Bucher H C, Hengstler P, Schindler C et al.: N-3-polyunsaturated fatty acids in coronary heart disease: a meta-analysis of randomised controlled trials. Am J Med 2002, 112: 298 – 304
Keywords: Metaanalyse,
Omacor,
Omega-3-Fettsäure,
Solvay Pharma GesmbH
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Omega-3-Fettsäuren hemmen spannungs-gesteuerte Natriumkanäle
Abbildung 68: Zu Beginn eines Aktionspotentials öffnen sich spannungsgesteuerte Natriumkanäle in der Zellmembran, dadurch kommt es zu einem schlagartigen Einstrom positiv geladener Natriumionen in das Innere der Zelle (Depolarisation). Die Aktivierung der Natriumkanäle erfolgt nur, wenn das Ruhepotential von etwa –70 mV über einen Schwellenwert angehoben wird. Eine Senkung des Ruhepotentials durch Omega-3-Fettsäuren reduziert daher die elektrische Reizbarkeit der Natriumkanäle und senkt so die Arrhythmieneigung der Kardiomyozyten. Bereits eine Konzentration von 4,8 µmol/L EPA führte in den Experimenten von Kang et al. zu einer 50 %igen Inaktivierung der Natriumkanäle.
Omega-3-Fettsäuren bewirken auch eine verlängerte inaktive Phase (Refraktärzeit) der Natriumkanäle und verhindern so eine rasche erneute Erregung. Die dargestellte Linksverschiebung der Reaktionskurve von Natriumkanälen durch EPA zeigt, dass ein stärkerer Reiz notwendig ist, um den inaktiven Zustand des Natriumkanals zu überwinden.
Die Anlagerung von Omega-3-Fettsäuren an die Natriumkanäle der Kardiomyozyten erhöht deren elektrische Reizschwelle und verlängert ihre Refraktärphase. Hierdurch verringert sich das arrhythmische Potential des Herzens.
Die dargestellten Effekte wurden ausschließlich durch EPA und DHA erzielt, andere Fettsäuren einschließlich der übrigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren zeigten keine vergleichbare Wirkung.
Kang J X, Leaf A: Antiarrhythmic effects of polyunsaturated fatty acids. Circulation 1996; 94: 1774 - 1780
Keywords: Diagramm,
Natriumkanal,
Omacor,
Omega-3-Fettsäure,
Solvay Pharma GesmbH
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Mögliche Interaktionen der Omega-3-Fettsäuren mit Natriumkanälen
Abbildung 69: Untersuchungen an Kardiomyozyten zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren direkt mit Natriumkanälen interagieren. So wird Batrachotoxin, ein Neurotoxin, das selektiv an Natriumkanäle vom L-Typ bindet, durch EPA dosisabhängig aus dieser Bindung verdrängt. Omega-3-Fettsäuren binden entweder innerhalb der Phospholipid-Doppelmembran an Na+-Kanalproteine oder lagern sich in hydrophoben Bereichen der Proteine selbst an. Hierdurch ändert sie wahrscheinlich deren räumliche Struktur so, dass die elektrische Reizbarkeit der Natriumkanäle abnimmt.
Xiao et al. konnten an humanen Na+-Kanalproteinen zeigen, das bereits der Austausch einer einzelnen Aminosäure (N406K) im Protein zu einer achtfach geringeren inhibitorischen Wirkung von EPA führt. Dies belegt die hohe Spezifität der Interaktionen von Omega-3-Fettsäuren und Tunnelproteinen.
Kang J X, Leaf A: Evidence that free polyunsaturated fatty acids modify Na+ channels by directly binding to the channel proteins. PNAS 1996; 93: 3542 – 3546
Xiao Y F, Ke Q, Wang S Y et al.: Single point mutations affect fatty acid block of human myocardial sodium channel alpha subunit Na+ channels. PNAS 2001; 98: 3606 - 3611
Keywords: Natriumkanal,
Omacor,
Omega-3-Fettsäure,
Schema,
Solvay Pharma GesmbH
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Omega-3-Fettsäuren inhibieren Kalziumkanäle
Abbildung 70: Die Aktivierung der Natriumkanäle in den Kardiomyozyten wird vor allem durch die extra- und intrazelluläre Konzentration von Kalziumionen reguliert. Diese wird lokal ebenfalls durch Kanalproteine reguliert, deren Aktivität EPA und DHA beeinflussen. In aus Ratten isolierten Kardiomyozyten reduzieren EPA und DHA die kontraktionshemmende Wirkung des Kalziumkanal-Antagonisten Nitrendipin. Ebenso verhindern EPA und DHA die durch exzessiven Kalziumeinstrom verursachte arrhythmische Wirkung von Ouabain (g-Strophantin). Arachidonsäure hingegen beeinflusst die Wirkung von Ouabain nicht.
Die Omega-3-Fettsäuren wirken also sowohl hemmend auf einen exzessiven Kalziumeinstrom in das Cytoplasma als auch auf eine übermäßige Reduktion des kontinuierlichen Kalziumeinstromes in die Zelle durch Nitrendipin, der ebenfalls arrhythmiefördernd wirkt.
Hallaq H, Smith T W, Leaf A: Modulation of dihydropyridine-sensitive calcium channels in heart cells by fish oil fatty acids. PNAS 1992; 89: 1760 - 1764
Xiao Y F, Gomez A M, Morgan J P et al.: Suppression of voltage-gated L-type Ca2+ currents by polyunsaturated fatty acids in adult and neonatal rat ventricular myocytes. PNAS 1997; 94: 4182 - 4187
Keywords: Kalziumkanal,
Omacor,
Omega-3-Fettsäure,
Solvay Pharma GesmbH
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Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf die Synthese inflammatorischer Mediatoren
Abbildung 71: Leukotriene und Prostanoide (Prostaglandine und Thromboxane) sind potente Mediatoren inflammatorischer und thrombotischer Prozesse. Ihre Bildung wird durch zahlreiche Stimuli angeregt, die zu einer durch Kalziumionen vermittelten Aktivierung von Phospholipase A2 (PLA2) führen. Diese setzt je nach Konzentration in den Zellmembranen Arachidonsäure (AA) oder Eicosapentaensäure (EPA) frei, die durch Cyclooxygenasen in Prostaglandine und Thromboxane oder durch Lipooxygenasen in Leukotriene umgewandelt werden. Die so gebildeten inflammatorischen und prothrombotischen Lipidmediatoren sind, wenn sie aus AA entstehen, deutlich potenter als die aus EPA synthetisierten. Inflammatorische Prozesse bei akutem Myokardinfarkt spielen einerseits eine negative Rolle bei der Nekrosierung des Gewebes, andererseits sind inflammatorische Prozesse integrativer Bestandteil der Heilungsvorgänge bei der Reperfusion. Eine abgemilderte Potenz der inflammatorischen Lipidmediatoren durch Omega-3-Fettsäuren könnte hier einen positiven Effekt ausüben.
Heller A, Koch T: Pharmakolgische Aspekte von mehrfach ungesättigten Fettsäuren in der parenteralen Ernährung. Anästhesiol Intensivmed 1998; 33: 77 – 87
Frangogiannis N G, Smith C W, Entmann M L: The inflammatory response in myocardial infarction. Cardiovasc Res 2002; 53: 31 - 47
Keywords: inflammation,
Omacor,
Omega-3-Fettsäure,
Schema,
Solvay Pharma GesmbH
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Wirksamkeit von Lipidmediatoren in Abhängigkeit vom Vorläufermolekül
Abbildung 72: Zahlreiche experimentelle Untersuchungen mit Eicosapentaensäure (EPA) haben eine ausgeprägte antiinflammatorische und antithrombotische Wirkung dieser Omega-3-Fettsäure nachgewiesen. Dabei beruht ihre Wirkung nicht auf einer Blockade von Synthese- oder Signaltransduktionswegen, sondern auf der physiologischen Rolle als Alternativsubstrat für die Synthese vom Lipidmediatoren.
So zeigen die aus EPA gebildeten Eicosanoide eine deutlich geringere vasokonstriktorische und chemotaktische Potenz gegenüber den aus AA synthetisierten Substanzen, von denen insbesondere LTB4 ein hochwirksamer inflammatorischer Mediator ist. Auch die Bildung des proinflammatorisch und prothrombotisch wirkenden Plättchenaktivierenden Faktors (PAF) wird durch EPA gehemmt.
Heller A, Koch T: Pharmakolgische Aspekte von mehrfach ungesättigten Fettsäuren in der parenteralen Ernährung. Anästhesiol Intensivmed 1998; 33: 77-87
Keywords: Dänemark,
Eikosapentaensäure,
EPA,
Omacor,
Omega-3-Fettsäure,
Plaque,
Solvay Pharma GesmbH
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Plaquestabilisierung durch Omega-3-Fettsäuren – Mechanismen
Abbildung 73: Die Arbeit von Thies et al. erlaubt verschiedene Rückschlüsse auf potentielle Mechanismen der Plaquestabilisierung durch Omega-3-Fettsäuren. Die Reduktion der Makrophagendichte in den Plaques könnte auf eine vermehrte Apoptose der Immunzellen zurückzuführen sein, wie sie in vitro mit verschiedenen Immunzelllinien beobachtet wurde. Denkbar wäre auch eine verminderte oder veränderte Synthese von positiv chemotaktisch wirkenden Substanzen wie Leukotrienen, die die Einwanderung der Immunzellen in die Plaques fördern. Schließlich wurde auch in vitro und in Tierexperimenten nachgewiesen, dass Omega-3-Fettsäuren die Expression von Adhäsionsmolekülen reduzieren, die für die Einwanderung der Immunzellen in die Plaques notwendig sind.
Die Ausbildung stabiler Plaquekappen spricht zudem dafür, dass Omega-3-Fettsäuren die inflammatorische Aktivität der Makrophagen senken, z.B. durch die Bildung von Leukotrienen und Prostanoiden mit geringer inflammatorischer Potenz.
Thies F, Garry J M C, Yaqoob P et al.: Association of n-3-polyunsaturated fatty acids with stability of artherosclerotic plaques: A randomized controlled trial. Lancet 2003; 361: 477-485
Keywords: Medikation,
Omacor,
Solvay Pharma GesmbH
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Omacor(R) – Einnahmebeginn und Dosierung
Abbildung 74: Auf Basis der in GISSI-P beobachteten signifikanten Senkung der Gesamtmortalität und des Plötzlichen Herztodes nach akutem Myokardinfarkt sollte Omacor(R) in den Tagen nach dem Akutereignis parallel zur Standardmedikation angesetzt werden. Die empfohlene Dosierung nach Herzinfarkt beträgt 1 Kapsel täglich. Die Kapseln sollten zu den Mahlzeiten eingenommen werden, um eventuellen gastrointestinalen Beschwerden vorzubeugen.
GISSI-P Investigators: Dietary supplementation with n-3-fatty acids and vitamin E after myocardial infarction: results of the GISSI-Prevenzione trial. Lancet 1999; 354: 447 – 455
Fachinformation Omacor(R), August 2002
Keywords: Omacor,
Omega-3-Fettsäure,
Solvay Pharma GesmbH
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Omacor(R) - Wechselwirkungen
Abbildung 75: Omega-3-Fettsäuren werden bereits seit vielen Jahren medizinisch eingesetzt, dennoch wurden bisher keine relevanten Wechselwirkungen mit anderen Substanzen beobachtet. Auch bei gleichzeitiger Verabreichung von Warfarin und Omacor(R) wurden keine vermehrten hämorrhagischen Komplikationen dokumentiert.
Aufgrund der moderaten Verlängerung der Blutungszeit (im Falle der Höchstdosierung von vier Kapseln pro Tag) müssen Patienten, die gleichzeitig eine Behandlung mit Antikoagulantien erhalten, sorgfältig überwacht werden. Gegebenenfalls muss die Dosierung des Antikoagulanzien angepasst werden.
Fachinformation Omacor(R), August 2002
Keywords: Omacor,
Solvay Pharma GesmbH
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Nebenwirkungen von Omacor(R)
Abbildung 76: Unter Therapie mit Omacor(R) beobachtete Nebenwirkungen sind überwiegend gastrointestinaler Art. Schwere spezifische Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Eine regelmäßige Kontrolle der Leberfunktion (GOT und GTP) bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen ist speziell bei hohen Dosierungen (4 Kapseln pro Tag) erforderlich.
Fachinformation Omacor(R), August 2002
Keywords: Diagramm,
LDL-Cholesterin,
Omacor,
Solvay Pharma GesmbH
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Beeinflussung der LDL-Fraktionen durch Omacor(R)
Abbildung 77: Bei Einsatz von Omacor(R) kann unter Umständen zu Beginn der Behandlung parallel zur Senkung der Triglyzeride und des VLDL-Cholesterins eine vorübergehende Erhöhung des LDL-Cholesterin-Spiegels beobachtet werden. Gleichzeitig wird aber die Struktur der LDL-Cholesterin-Partikel positiv beeinflusst. Stalenhoef et al. konnten zeigen, dass die Anteile der unterschiedlichen LDL-Fraktionen unter Omacor(R) signifikante Änderungen erfahren. Es entsteht vermehrt das sogenannte "leichte" LDL (LDL-Fraktionen 1 – 3), das ein geringeres atherogenes Potential besitzt als die schweren LDL-Fraktionen (LDL Fraktionen 4 – 5).
Stalenhoef A F H, de Graaf J, Wittekoek M E et al.: The effect of concentrated n-3-fatty acids versus gemfibrozil on plasma lipoproteins, low density lipoprotein heterogeneity and oxydizability in patients with hypertriglyceridemia. Atherosclerosis 2000; 153: 129 - 138.
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